Rennmaus Nachwuchs
Nicht selten kommt es vor, dass die Geschlechter der Rennmäuse falsch getrennt wurden oder unwissentlich eine trächtige Maus übernommen wird. Vor allem wenn die Mäuse aus einer Tierhandlung stammen ist die Gefahr groß, dass man mit Nachwuchs überrascht wird.
Dieser Beitrag ist keine Anleitung zum Vermehren, er soll leidlich eine Hilfestellung für Rennmaushalter sein, die aus den oben genannten Gründen ungeplanten Nachwuchs bekommen haben. Das Züchten von Rennmäusen ist eine sehr komplexe Sache, bei der man viele Faktoren berücksichtigen muss und viel Erfahrung und Hintergrundwissen benötigt.
Damit die Rennmaus-Minis trotz allem einen guten Start ins Leben haben, gibt es einige Dinge zu beachten:
Geschlechter trennen:
Wenn bemerkt wird, dass die Mäuse nicht das selbe Geschlecht haben ist es leider sehr wahrscheinlich, dass das Weibchen bereits gedeckt wurde. Trotzdem sollte das Männchen zeitnah vom Weibchen getrennt werden, Rennmäuse sind am Tag der Geburt nämlich schon wieder deckfähig. Somit kann verhindert werden, dass ein zweiter Wurf folgt.
Hält man mehrere Weibchen müssen diese nicht voneinander getrennt werden, sofern sie sich friedlich verhalten. In der Natur hilft die ganze Familie bei der Aufzucht der Jungtiere, somit können die Mäuse eine gute Hilfe für die Mutter darstellen. Spätestens wenn die Jungtiere alt genug für den Auszug sind, sollten die Mäuse aber jeweils in gleichgeschlechtliche 2er Gruppen geteilt werden.
Links: Rennmausweibchen, ausgewachsen Rechts: Rennmausmännchen, ausgewachsen
Das braucht die Mäusemutter:
Eine trächtige, oder säugende Rennmaus hat einen erhöhten Eiweißbedarf. Dieser kann in Form von Mehlwürmern, Nüssen, laktosefreien Naturjoghurt, oder anderen Insekten wie zum Beispiel Grillen oder Soldatenfliegenlarven gedeckt werden.
Damit die Maus ein Nest für sich und ihre Jungen bauen kann, braucht sie außerdem viel Nistmaterial. Klopapier, Heu und Stroh eignen sich dafür gut. Auch Kapokwolle ist unbedenklich und kann verwendet werden. (Achtung: Keine Hamsterwatte verwenden, mit dieser können die Mäuse sich Körperteile abschnüren!)
Es ist wichtig, die Mutter nicht zu stressen und ihr viel Ruhe zu geben. Ansonsten kann es sein, dass sie ihre Jungen auffrisst, oder sich nicht um sie kümmert.
Wenn die Mutter eines ihrer Jungen verstößt, kann das mehrere Gründe haben. Es ist möglich, dass sie überfordert ist, dass eines der Jungen Auffälligkeiten zeigt, oder dass sie nicht genug Milch produziert. Ein Rennmausbaby selbst aufzuziehen ist sehr schwierig und die Chance, dass die kleine Maus überlebt ist sehr gering. Darum sollte man zuallererst alles versuchen, damit das Mäusebaby von der Mutter wieder angenommen wird. Oft hilft es das Baby sanft mit Einstreu einzureiben und es dann wieder ins Nest zu legen, damit es den Geruch der Mutter wieder annimmt. Verstößt die Mäusemutter das Jungtier trotzdem immer wieder, ist es sinnvoll sich an eine Rennmauspflegestelle, oder ähnlichen Organisationen die Erfahrung mit der Aufzucht von Mäusejungen haben, zu wenden.
Wie sich Rennmausbabys entwickeln, könnt ihr hier nachlesen: Die Entwicklung junger Rennmäuse in Tagen
Abgabealter:
Rennmäuse brauchen bis zum Alter von 10 Wochen eine erwachsene Maus, damit sie das Sozialverhalten erlernen können. Mit 10-12 Wochen können die Mäuse in gleichgeschlechtliche 2er Gruppen geteilt und von der Mutter getrennt werden. Wird ein Jungtier zu einer erwachsenen Maus vergesellschaftet, darf es schon mit 8 Wochen von der Mutter getrennt werden. Das Sozialverhalten kann es dann von dem erwachsenem Partnertier erlernen.

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