Infos zur Rennmaushaltung für Anfänger

 

Die Haltung von Rennmäusen wird oft unterschätzt. Damit sich die Mäuse wohlfühlen und keine Probleme bei der Haltung entstehen, gibt es einiges zu beachten. 

Das Gehege:

Die Mindestgrundfläche zur Haltung von Rennmäusen beträgt 0,5qm, das sind 100 × 50 cm. Um im Gehege ein großes Laufrad (mind. 30 cm Durchmesser) und eine Etage für das Sandbad und Näpfe platzieren zu können, muss das Gehege allerdings deutlich größer, bzw. sehr hoch sein. Eine Grundfläche von 0,6qm eignet sich gut, bei stabilen Pärchen kann das Gehege gerne noch größer sein.

Damit die Mäuse im Einstreu buddeln und Höhlen bauen können, sollte die Einstreu mindestens 40 cm hoch sein. Beim Einstreu ist darauf zu achten, dass es nicht zu fein und möglichst staubarm ist.

Es ist wichtig, dass alle Einrichtungsgegenstände am Boden oder auf Stelzen stehen, ansonsten besteht die Gefahr, dass sich eine Maus beim Buddeln verletzt.
Rennmäuse sind begeisterte Nager, darum muss darauf geachtet werden, dass das Gehege nage- und ausbruchssicher ist. Mehr Informationen zum Gehege und Gehegebilder findet ihr hier: Gehege und Einrichtung

Gruppengröße:

Leider hört man immer noch oft, dass Rennmäuse in großen Gruppen gehalten werden sollen. Das stimmt nicht! Rennmäuse hält man idealerweise zu zweit, ansonsten besteht das Risiko, dass sich die Gruppe zerstreitet. Vor allem Tierhandlungen und unseriöse Züchter raten immer wieder dazu, 3 oder 4 Mäuse zu halten. Diese Empfehlungen werden aufgrund von Unwissenheit oder damit höherer Profit erzielt wird, abgegeben.
Auch wenn Rennmäuse nur zu zweit gehalten werden sollen, sollte man eine bestehende Gruppe nicht trennen, denn auch das kann zu Streit führen. Wenn ihr aus einem Tierheim oder von einer Privatperson eine größere Gruppe übernehmt, solltet ihr im Idealfall Erfahrung mit der Rennmaushaltung haben.

Futter:

Rennmäuse ernähren sich hauptsächlich von Samen. Insekten, Nüsse und Kerne stellen nur einen geringen Anteil ihrer Ernährung dar. Gesunde, artgerechte Futtermischungen für Rennmäuse gibt es nur Online, z.B. beim Rennmausladen oder der Futterkrämerei. 
Auf Leckereien aus der Zoohandlung verzichtet man lieber, diese enthalten oft Zucker und andere Bestandteile die für Rennmäuse ungeeignet sind. Stattdessen kann man den Mäusen Kerne, (Sonnenblumen-, Kürbiskerne, …) Beeren, oder Haferflocken als Leckerli geben. Diese gibt es auch in den obengenannten Shops zu kaufen.
Zusätzlich zum Grundfutter freuen sich die Mäuse auch über Frischfutter. Gurken, Tomaten, Sellerie, Zucchini und viele andere Gemüsesorten mögen die meisten Rennmäuse. Obst sollte aufgrund des hohen Zuckergehalts nur selten verfüttert werden. Wenn eine Rennmaus kein Frischfutter kennt, sollte sie langsam und in kleinen Mengen daran gewöhnt werden. Ernährung von Rennmäusen

Thema Streit/Vergesellschaftungen:

Das wohl meist gefürchtete Thema in der Rennmaushaltung ist das Thema Streit zwischen den Mäusen. Wenn man auf Facebook in den verschiedenen Rennmausgruppen swipt, kann man schnell den Eindruck bekommen, dass es ein Wunder ist, wenn die Mäuse bis an ihr Lebensende friedlich zusammenleben. Wenn man jedoch einige Punkte beachtet, kann das Streitrisiko stark minimiert werden. Wichtige Punkte dabei sind die Gehegeeinrichtung, Einrichtungsgegenstände, Gruppengröße und die Herkunft der Mäuse. In diesem Beitrag gehe ich genauer auf das Thema Streit ein: Streitrisiko verringern

Rennmäuse sind sehr soziale Tiere, darum müssen sie nach dem Tod des Partnertiers neu vergesellschaftet werden. Eine Vergesellschaftung ist nicht immer einfach und kann viel Zeit beanspruchen. Oft muss mit mehreren unterschiedlichen Rennmäusen eine Vergesellschaftung versucht werden, bis man den richtigen Partner gefunden hat. Das Vergesellschaften gehört zur Rennmaushaltung dazu - es ist nur selten der Fall, dass beide Mäuse gleichzeitig versterben und keine einsam zurückbleibt. Darum ist es empfehlenswert, sich bereits vor der Anschaffung von Rennmäusen mit dem Thema Vergesellschaftung zu beschäftigen. Infos zum Vergesellschaften

Tierarzt:

Die meisten KleintierärztInnen haben keine Erfahrung mit Rennmäusen und können die Mäuse dementsprechend nicht (richtig) behandeln. Darum ist es wichtig, nach einem/einer mäusekundigen Tierarzt/ärztin zu suchen. Exoten ExpertInnen oder HeimtierärztInnen haben häufig Erfahrung mit Rennmäusen. Achtung: Auch KleintierärztInnen sind oft nicht mäusekundig. Mit Kleintieren sind z.B. Hunde und Katzen gemeint, keine Mäuse.

Kosten:

Die Kosten der Rennmaushaltung werden oft unterschätzt. Nicht nur die Erstausstattung ist teuer, auch laufende Kosten für Futter, Einstreu, Sand, ... dürfen nicht unterschätzt werden. Auch für so kleine Tiere wie Rennmäuse kann ein Tierarztbesuch teuer werden. Leider hört man immer wieder, dass viele Menschen beim Tierarzt keine hohen Kosten für eine Maus ausgeben möchten. Ist das der Fall, hält man besser keine Rennmäuse.

Sonstiges:

Rennmäuse sind wechsel aktiv, das heißt sie haben am Tag und in der Nacht jeweils Ruhe- und Wachphasen. Die Lebenserwartung liegt bei 4-5 Jahren, leider entwickeln viele Rennmäuse im Alter Krankheiten. Rennmäuse können sehr zahm werden, das hängt allerdings vom Charakter der Mäuse ab. Grundsätzlich sind die Mäuse Beobachtungstiere, in den meisten Fällen werden die Mäuse aber mindestens so zahm, dass man sie aus der Hand füttern kann. Vor allem im Alter werden viele Mäuse zutraulicher.

Das sind die wichtigsten Punkte kurz zusammen gefasst. In den einzelnen Beiträgen der Kategorie Rennmäuse gehe ich noch genauer auf die jeweiligen Themen ein.

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